Die Entstehung der Sütterlinschrift
Die Sütterlinschrift, umgangssprachlich auch gerne Deutsche Schrift genannt, ist im Grunde genommen eine Nebenform der Deutschen Kurrentschrift und zählt somit ebenfalls zu den Laufschriften. Entwickelt wurde die Sütterlinschrift im Jahre 1911 von Ludwig Sütterlin (15. Juli 1865 – 20.November 1917) im Auftrag des Preußischen Kultusministeriums als so genannte Schulausgangsschrift. Im Rahmen des Auftrages entwickelte Sütterlin zwei Schriften: Die deutsche und die lateinische Sütterlinschrift. Bekannter ist allerdings die deutsche Sütterlinschrift.
Die Sütterlinschrift hatte den Zweck, den Kindern das Schreibenlernen wesentlich zu erleichtern. Und die Schrift schaffte dies durch eine Vereinfachung der Buchstabenformen und einer Verringerung der Ober- und Unterlängen. Sie stellte wirklich eine enorme Erleichterung und Vereinfachung dar, denn bis dato schrieb man in Deutschland, ähnlich wie in England, sehr dekorativ. Diese Art des Schreibens war technisch äußerst schwer zu schreiben, denn Kennzeichen waren große Unter- und Oberlängen und der so genannte Schwellzug (veränderlicher Strich) und natürlich die Schrägstellung der Buchstaben. Durch die Sütterlinschrift jedoch wurde der Buchstabe nun senkrecht auf die Zeile gestellt und verlor seine spitze Gestaltung- Kringel wurden ausgebildet.
Die Sütterlinschrift wurde in Preußen ab 1915 eingeführt, wenig später dann auch in anderen deutschsprachigen Räumen. Verwendet wurde die Schrift in den Schulen bis zum Verbot der gebrochenen Schriften im Jahre 1941. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schrift beispielsweise im Saarland, aber auch in Thüringen bis in die 1950er Jahre als Schuleingangschrift gelehrt. Erst im Jahre 1953 wurde sie endgültig von der lateinischen Ausgangsschrift abgelöst, welche sich aus der deutschen Normalschrift heraus entwickelte, die wiederum zurückzuführen ist auf die lateinische Sütterlinschrift.
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