Die Besonderheiten des Sütterlinschrift übersetzen
Mit ihren akkuraten Unter- und Oberlängen und den stets gleichen Buchstabenhöhen ist sie für den heutigen Leser oftmals ein wunderschön anzusehendes, schwer zu entschlüsselndes Relikt aus einer anderen Zeit. Die Sütterlinschrift, ursprünglich als vereinfachte Lernschrift für Kinder gedacht, wurde 1911 von dem Grafiker und Pädagogen Ludwig Sütterlin entwickelt und löste die deutsche Schreibschrift sowohl in Schulen, als auch in öffentlichen und rechtlichen Institutionen ab. 1920 fand diese vereinfachte Schreibform erstmals Eingang in deutsche Schulen, wo parallel auch noch die Kurrentschrift gelehrt wurde. Oftmals erlernten die Schüler an einem in Kurrentschrift verfassten Text, diesen in Sütterlinschrift zu übersetzen. Somit war es für die ältere Generation kein Problem in “Kanzleischrift” (alternative Bezeichnung für Kurrentschrift) und Sütterlin zu schreiben; wurden doch sämtliche Dokumente nach 1920 zur Gänze in Sütterlin geschrieben.
Sütterlinschrift übersetzen – dies ist eine Kunst für sich! Bemerkenswert ist, dass alle Umlaute statt Pünktchen kleine Striche verwenden und Ober- und Unterlängen der Buchstaben im Gegensatz zur Kurrentschrift recht kurz gehalten sind. Insgesamt ergibt sich bei Sütterlin ein breites Schriftbild, was das Lesen eigentlich er erleichtern sollte. Jedoch, Sütterlinschrift zu übersetzen ist – da dies sich um eine reine Schreibschrift handelt, die von Nutzer zu Nutzer variiert – gar nicht so einfach. Einen Text mehrmals lesen ist daher angebracht. Desweiteren ist es ratsam sich Kenntnisse über diese Schriftart anzueignen, denn Sütterlinschrift übersetzen hat es in sich. Das Buchstabendoppel “mm” zum Beispiel wird in einem einzelnen “m” mit einem Kleinen Strich darüber erkennbar gemacht und das Sütterlin´sche “e” ist als solches nicht direkt zu erkennen; unterscheidet es sich von dem Buchstaben “n” lediglich in der Breite.
Kommt es heutzutage vor, dass Menschen älterer Generationen Briefe an Verwandte in Sütterlin schreiben, so sind Post und Zusteller schnell in Nöten und oftmals überfordert, denn wieviele wissen noch, dass Ludwig Sütterlin einst ein “Endungs-S” (kleine Schleife), ein “langes S” (ähnlich einer arabischen 1) und ein “scharfes S” mit je unterschiedlichen Schreibweisen einfügte? Für den ungeübten Laien ermöglichen es in der heutigen Zeit Internet und spezielle Schriftarten in die Sütterlinschrift zu übersetzen.
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