Ludwig Sütterlin und die Entstehung der Sütterlinschrift
Ludwig Sütterlin, der wohl bekannteste Schriftkünstler im deutschsprachigen Raum, ist fast jedermann ein Begriff. Schließlich lehrte er mit seiner so genannten Sütterlinschrift zahlreichen Schülergenerationen die Schreibschrift und formte deren Handschrift.
Ludwig Sütterlin wurde 23. Juli 1865 im Schwarzwald geboren. Um 1890 übersiedelte Ludwig Sütterlin nach Berlin und war als Grafiker tätig. Auch verdingte er sich als Lehrer an der “Unterrichtsanstalt des königlichen Kunstgewerbemuseums zu Berlin”. 1911 sollte er im Auftrag des Preußischen Kultusministeriums Schreiblehrgänge für Volks- und Vorschullehrer geben. In diesen Seminaren entwickelte sich nach und nach die Sütterlinschrift, welche letztendlich im Jahre 1914 für schultauglich befunden wurde. Da die bis dato benutzte Kurrentschrift vor allem für Schulanfänger äußerst schwierig zu erlernen war (u.a. wegen der unnatürlichen Handhaltung), wurde die Sütterlinschrift als Schuleingangschrift begrüßt.
Als Schreibwerkzeug diente die so genannte Redis- oder Gleichzugfeder, statt der bis dahin üblichen spitzen Stahlfeder. Ludwig Sütterlin sah die Schrift als eine Art Einstiegsschrift für die Schulanfänger an, nicht als starre Gebrauchsschrift. Die von Ludwig Sütterlin entwickelte Schrift sollte also lediglich dazu dienen, dass Schreiben lernen einfacher zu gestalten und die Möglichkeit eröffnen, nach und nach seine eigene, persönliche Handschrift zu entwickeln.
Interessanterweise entwickelte Sütterlin im Grunde zwei Schriften, die deutsche Sütterlinschrift und die lateinische Sütterlinschrift, wobei letztere wesentlich unbekannter ist als die erste. Sütterlin schaffte es eine deutsche Schreibschrift zu entwickeln, die sich auf die neusten didaktischen Erkenntnisse stützte und somit eine geeignete Lehrmethode darstellte. Leider blieb ihm sein eigener Erfolg verwehrt, da er am 20. November 1917 verstarb.
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